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Am Knotenpunkt

Seit September rollt der Verkehr auf der Autobahn A8 zwischen den Anschlussstellen Leonberg/Ost und Heimsheim ganz leise dahin. Der Grund: Im Auftrag des Bundes ließ das Regierungspräsidium Stuttgart die altersschwachen Fahrplatten aus Beton durch offenporigen Flüsterasphalt ersetzen. Für die fachgerechte Verkehrssicherung sorgte das Kompetenz-Center für Baustellen- und Verkehrssicherung von Zeppelin Rental in Waiblingen.

Durchschnittlich rund 147.000 Fahrzeuge befahren das Autobahndreieck Leonberg täglich. Es zählt damit zu einem der am stärksten beanspruchten und mit seinen zahlreichen Verflechtungen, Auf- und Abfahrten gleichzeitig zu einem der komplexesten Autobahnbereiche Deutschlands. Im Auftrag der Bundesregierung mussten nun die Beläge der beiden Hauptfahrbahnen des Dreiecks Leonberg sowie zwischen den Anschlussstellen Leonberg/Ost und Heimsheim auf einer Gesamtlänge von 12,2 Kilometern saniert werden. Die Arbeiten erfolgten unterteilt in mehrere Abschnitte.  

 

Um den Verkehr an einem solch wichtigen Knotenpunkt möglichst wenig zu belasten, verließ sich das Regierungspräsidium Stuttgart in Sachen Verkehrssicherung auf die Dienste von Zeppelin Rental. Das in Waiblingen ansässige Kompetenz-Center setzte anhand der vorhandenen Vertragsunterlagen eines Ingenieurbüros in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Stuttgart sowie der Polizei den Verkehrszeichenplan für die Baumaßnahme um. In diesem Plan werden für jede Bauphase die Lage der Baustelle, die jeweilige Verkehrsführung und die eingesetzte Verkehrstechnik abgebildet. 

Die Einrichtung der temporären Verkehrsführung übernahm ein Team bestehend aus Bauleiter Alfred Diemer, Vorarbeiter Oliver Liening und zahlreichen Verkehrssicherungsmonteuren. Sie arbeiteten ausschließlich nachts zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr morgens, da in diesem Zeitraum die Fahrbahnfreigaben für die Verkehrssicherungsmaßnahmen erteilt worden waren. Zusätzlich musste die Verkehrsführung unter Verkehr eingerichtet werden, was  die Komplexität des Projekts weiter erhöhte. 

Zeppelin Rental brachte temporäre Fahrbahnmarkierungen auf, schilderte Umleitungen aus, sperrte Auffahrten, produzierte Hinweistafeln und stellte Verkehrszeichen auf oder kreuzte sie aus. In Zahlen bedeutete dies 40.000 Meter Gelbmarkierungsfolie, 20.000 Meter Stahlschutzwand und 1.600 Verkehrszeichen und -baken, die in vier Bauphasen mit Hilfe von in Summe 200 Sattelzügen installiert, verlegt und final wieder abgebaut wurden. 

Eine Besonderheit stellte eine eigens produzierte Hinweistafel dar, die die Verkehrsteilnehmer sensibilisieren sollte, nicht auf die Ansage ihres Navigationssystems zu achten. Hintergrund: In Fahrtrichtung München kurz vor der Baustelle am Dreieck Leonberg lotste die Software die Autofahrer auf die linke Spur. Dies führte zu zahlreichen teils hektischen Spurwechseln, obwohl diese nicht erforderlich waren. Denn mit der neuen, temporären Verkehrsführung führten alle drei vorhandenen Fahrspuren in Richtung München. Da es durch die unnötigen Spurwechsel der Verkehrsteilnehmer zu Staubildung und sogar Unfällen kam, wurde von allen Beteiligten und dem Regierungspräsidium Stuttgart beschlossen, einen Hinweis an die Verkehrsteilnehmer zu geben. Dieser Hinweis in Form einer Tafel wurde immer wieder als erstes „Navi-Verbot“ in Deutschland bezeichnet. Hierbei handelte es sich jedoch nicht um ein Verbot, sondern um eine, jedoch neuartige Hinweistafel. Zeppelin Rental entwarf daher in Zusammenarbeit mit der Verkehrsbehörde und der Polizei die entsprechende Hinweistafel und stellte sie auf. 

Während des gesamten Bauprojekts stand das Kompetenz-Center für Baustellen- und Verkehrssicherung der Polizei 24 Stunden am Tag für Notfälle zur Verfügung. Zusätzlich führte es tägliche Kontrollfahrten durch, um den Zustand der Verkehrstechnik zu überprüfen.