Berühmtheit oben ohne
Die AVUS erlangte Berühmtheit als erste ausschließliche Autostraße der Welt. Anfänglich – von 1921 bis 1940 – diente sie einzig als Renn- und Teststrecke, für den öffentlichen Verkehr war sie nicht zugelassen. Aufgrund dessen wurde 1937 auch eine angrenzende Zuschauertribüne errichtet. Eine Zuschauertribüne, die bis heute besteht und als geschichtsträchtiges Wahrzeichen Berlins gilt. Seit April dieses Jahres fehlt allerdings ihr Dach. Denn Investor Hamid Djadda plant die Sanierung und den Umbau des von vielen als „Tor zu Berlin“ bezeichneten Bauwerks.
So soll der zweigeschossige Sonderbau zu seinem 100jährigen Geburtstag in 2021 in neuem Glanz erstrahlen. Vorgesehen ist die Nutzung als Eventlocation, für Gastronomie und als Büroflächen. Ein AVUS-Museum könnte ebenfalls dazukommen, genau wie Showrooms. Im Rahmen des Umbaus und der Sanierung soll die historische Struktur des Gebäudes erhalten werden. Nicht zu retten war allerdings das marode und einsturzgefährdete Dach aus Holzbalken und Bretterschalung. Es wurde von Abbruch- Tief und Straßenbau Volker Hartlepp e.K. aus Freital abgebrochen. Das Team der Mietstation von Zeppelin Rental in Mittenwalde unter der Leitung von Ralph Fiedler stellte dem Unternehmen für das Projekt zwei Mietmaschinen bereit.
Benötigt wurden zwei Kettenbagger CAT 340 F mit ultralangem Abbruchausleger. Sie zeichnen sich unter anderem durch eine geräuscharme, hydraulisch kippbare ROPS-Komfortkabine mit Klimaautomatik und sehr guter Rundumsicht aus. Zusätzlich sind sie mit einem integrierten Dieselpartikelfilter ausgestattet und erfüllen die Abgasstufe EU IV. Da das Unternehmen von Geschäftsführer Volker Hartlepp selbst keine Maschinen in der benötigten Größe im Fuhrpark vorhält, kam Zeppelin Rental ins Spiel. Das Unternehmen, das Leistungen im Bereich Vermietung von Maschinen und Geräten, temporäre Infrastruktur und Baulogistik anbietet, kümmerte sich um die termingerechte Bereitstellung der beiden Bagger mit Abbruchsortiergreifern.
Um den Verkehr zu entlasten – der Berliner Ring ist bekanntlich stark frequentiert – durften die Abbrucharbeiten ausschließlich nachts bei voll
gesperrter Autobahn in Richtung stadtauswärts erfolgen. Die Sperrung dauerte zwei Nächte von je 22 bis 6 Uhr an. In dieser Zeit musste zunächst die Baustelleneinrichtung erfolgen. Im Anschluss trug das Team von Volker Hartlepp das Dach Stück für Stück ab und sortierte die Baustoffe noch vor Ort vor. Kurz vor Ende der Sperrung ging es dann an die Reinigung der Fahrbahn. Zur verbesserten Logistik blieb auch tagsüber eine Autobahnspur gesperrt und diente als Lagerfläche, bevor in der zweiten Nacht der Abriss beendet werden konnte.
„Gerade bei Projekten mit solch engen Zeitplänen und komplexer Logistik ist eine einwandfreie und perfekt gewartete Technik erforderlich“, so Mietstationsleiter Ralph Fiedler. „Das können wir dank unserer jungen Maschinenflotte gewährleisten.“
Die Sanierung der Tribüne dauert bis 2021 an, da nur in den Schulferien gebaut werden darf. Das Tribünendach wird nach historischem Vorbild saniert und die Untersicht mit Holzbalkenlage und Bretterschalung wieder hergestellt.