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Bestenfalls verzichtbar

Ein Krankenhaus, das hoffentlich nie benötigt wird: In Berlin-Charlottenburg ist mit dem Corona-Behandlungszentrum an der Jafféstraße eine Reserveklinik zur stationären Behandlung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten entstanden. Eine Messehalle bietet derzeit Platz für etwa 500 Betten. Für die Logistik sowie das Klinikpersonal setzte Zeppelin Rental in kurzer Zeit einen dreistöckigen Containerbau um. Außerdem platzierte das Unternehmen fast 50 Raumsysteme in der Messehalle. Dazu kam eine weitere hochwertige Containeranlage, die sich den Themen Information und Beistand widmet.

Die Corona-Pandemie hält nach wie vor die Welt in Atem. Um für einen Anstieg der Infektionszahlen und eine mögliche Überlastung der Gesundheitsversorgung gerüstet zu sein, entschied sich der Berliner Senat für die Errichtung einer Reserveklinik. So wurde die Halle 26 des Messezentrums in rekordverdächtigen sechs Wochen zu einem Behandlungszentrum umgebaut, das von einem kommunalen Krankenhauskonzern betrieben wird. Obwohl Beatmungsplätze zur Verfügung stehen, sollen an der Jafféstraße vorrangig weniger schwere Krankheitsfälle versorgt werden. 

Auch für die Logistik und das Klinikpersonal musste eine funktionierende temporäre Infrastruktur geschaffen werden. Denn im Krankenhausbetrieb ist die Messehalle ein Infektionsbereich und darf nur mit Schutzkleidung betreten werden. Die Mitarbeitenden benötigen jedoch unter anderem Umkleide-, Büro- und Pausenräume. Die Entscheidung fiel deshalb auf die Errichtung eines dreistöckigen Modulbaus vor der Halle 26 mit direkten Zugängen zu den Behandlungsbereichen. Den Auftrag erhielt die Projektabteilung Raumsysteme von Zeppelin Rental in Berlin. Das erfahrene Team vor Ort kennt das Messegelände sehr genau. So hat es in der Vergangenheit bereits zahlreiche Projekte für die Messegesellschaft sowie für Aussteller unterschiedlicher Großveranstaltungen realisiert. Der Bau des Corona-Behandlungszentrums stellte alle Beteiligten aber noch einmal vor besondere Herausforderungen. 

„Der geplante Zeitraum bis zur Fertigstellung war mit sechs Wochen enorm eng bemessen, unter normalen Umständen eigentlich sogar unmöglich zu schaffen“, erzählt Vertriebsrepräsentantin und Projektleiterin Birgit Wojtkowiak. „Zwischen dem Initialgespräch mit den Architekten und der Anlieferung des ersten Containers beispielsweise lagen lediglich acht Tage.“ Den Ausschlag für die erfolgreiche Projektumsetzung gab neben der Verfügbarkeit der Einheiten, der großen fachlichen Kompetenz und der langjährigen Erfahrung auch die herausragende Zusammenarbeit mit dem Kunden, den Architekten, Subunternehmern und natürlich innerhalb der verschiedenen Abteilungen, Teams und Fachbereiche von Zeppelin Rental. „Alle haben an einem Strang gezogen – eine großartige Gemeinschaftsleistung“, freut sich Vertriebsrepräsentantin Christina Poltz, die ebenfalls als Projektleiterin fungierte. 

Die dreistöckige Containeranlage vor der Messehalle 26 besteht aus insgesamt 196 einzelnen Raumsystemen. Das Erdgeschoss dient vor allem der Ver- und Entsorgung, verfügt über eine Kleiderausgabe, ein Lager für die Reinigung sowie Räumlichkeiten mit Kühlung für aufgrund des Virus Verstorbene. Im ersten Stock befinden sich Büros für die Verwaltung, eine Kantine, Aufenthaltsbereiche, ein Konferenzraum, Dienst-, Ruhe-, Rückzugs- und Bereitschaftsräume. Das Obergeschoss bietet Platz für Umkleiden und Sanitärräume mit Duschen. 

Nach den ersten Gesprächen erstellte Zeppelin Rental unverzüglich die Planungszeichnungen und begann mit der Vorbereitung der Container. So mussten entsprechend ihres Nutzungszwecks beispielsweise Wände entfernt werden, um große Räume wie die Cafeteria zu schaffen, und Glasfronten eingesetzt werden. Aufgrund der großen Stückzahl an Raumsystemen und des hohen Zeitdrucks wurden die vorbereitenden Arbeiten auf alle für den Service verantwortlichen deutschen Raumsystem-Standorte von Zeppelin Rental aufgeteilt. „Zu Projektbeginn haben wir uns einmal täglich via Webkonferenz über den Fortschritt ausgetauscht und die neuesten Informationen weitergegeben“, so Birgit Wojtkowiak. Und auch die Anlieferung der Container musste genau disponiert werden. „Die Koordination und terminliche Steuerung hat unsere Logistik-Abteilung übernommen“, erklärt Christina Poltz.



 

Um den engen Zeitplan einzuhalten, hatten einige bauliche Arbeiten noch vor Abschluss der Planungen zu beginnen. Zudem arbeiteten verschiedenste Gewerke parallel in der Containeranlage, was eine gute Zusammenarbeit sowie eine hohe Flexibilität unabdingbar machte. So stieg beispielsweise bei acht Raumsystemen im Erdgeschoss die Anforderung an die Bodennutzlast im Projektverlauf an. Zeppelin Rental reagierte zeitnah, entnahm die Containerböden und erhöhte die Nutzlast durch die Einbringung von Stahlträgern von drei auf fünf Kilonewton pro Quadratmeter. 

Aufgrund des Krankenhausbetriebs in der Messehalle sollte die Containeranlage von Feuerwehr und Krankenfahrzeugen komplett umfahren werden können. Trotzdem waren direkte Zugänge zu den Behandlungsräumen in der Messehalle gefordert. Zeppelin Rental ließ deshalb Stahlkonstruktionen planen, anfertigen und montieren, auf die das jeweilige Raumsystem für den Übergang vom Container-Obergeschoss – den Personal-Umkleiden – in die Messehalle aufgesetzt wurde. Zudem wurden vier Treppenhäuser verbaut: zwei innenliegende beim Übergang in die Messehalle, ein drittes innenliegendes zur Begehung der Anlage und ein offenes außenliegendes als Notausgang. 

Neben der Projektabteilung für Raumsysteme leisteten auch andere Fachabteilungen von Zeppelin Rental ihren Beitrag zum Projekterfolgt. So stellte der Bereich Elektro und Energie zahlreiche Stromverteilerkästen bereit. Die Spezialisten für Aufzüge montierten eine Transportbühne für Personen- und Material an der Außenfassade der Containeranlage und das Kompetenz-Center für Baustellen- und Verkehrssicherung stellte Zäune und weitere Absperrmaterialien zur Verfügung.

Einen besonderen Kraftakt bedeuteten 48 Container, die an verschiedenen Orten direkt in der Messehalle platziert werden sollten. Das Team von Zeppelin Rental brachte die 19 Sanitär- und Duschcontainer sowie 21 Einzelcontainer für Materiallagerungen mit Hilfe von Containerrollen lediglich mit Man-Power ein, da ein Befahren mit LKW nicht möglich war.

Sowohl die dreistöckige Containeranlage als auch die Raumsysteme in der Messehalle 26 wurden nur sechseinhalb Wochen nach dem Initialgespräch mit den Architekten mängelfrei übergeben.

Unter geringerem Zeitdruck plante und montierte Zeppelin Rental zudem eine weitere, kleinere Containeranlage. Das hochwertige Gebäude lässt die Bauweise nicht erkennen und steht den Angehörigen von Patienten zur Einholung von Informationen und seelsorgerischen Beistand zur Verfügung.