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Miete spezial

Rund um den ehemaligen Güterbahnhof in Tübingen werden neue Wohnungen, Büros und Geschäftsräume errichtet. Zudem erweitern zwei ortsansässige Unternehmen dort ihr Firmengelände. Die J. Friedrich Storz Verkehrswege GmbH & Co. KG setzt bei der Baugebietserschließung neben Baumaschinen aus dem eigenen Fuhrpark derzeit auch auf speziell ausgestattete Technik von Zeppelin Rental.

Grund für den Mietbedarf: mögliche Kampfmittel im Baugebiet. Besonders in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs war der Tübinger Güterbahnhof Ziel zahlreicher Fliegerangriffe. Nach Auswertung der Luftbilder und Erkundungen vor Ort konnten die Funde von Blindgängern nicht ausgeschlossen werden. Die Dienste eines Kampfmittelräumdiensts – der Röhll Munitionsbergung GmbH mit Sitz in Brandenburg – sind deshalb bei diesem Projekt erforderlich.


Storz baute zunächst 18.000 Kubikmeter Gleisschotter aus, siebte ihn und verarbeitete das Material mit den eigenen Sieb- und Brecheranlagen vor Ort weiter. Außerdem bereitet das Unternehmen die Bodenflächen für die Sondierung durch den Kampfmittelräumdienst vor. An Stellen, an denen Bombentrichter erkannt wurden, muss diese Arbeit mit speziell ausgestatteten Baumaschinen durchgeführt werden. Die Mietstation Böblingen baute zu diesem Zweck an einen Kettenbagger CAT 324 E LN eine Panzerglasscheibe sowie eine Bodenplatte unter der Kabine an und stellte ihn dem Kunden zur Verfügung. Auch den Transport auf die Baustelle übernahm das Unternehmen.


Sascha Cysarek, für die Baustelle zuständiger Vertriebsrepräsentant von Zeppelin Rental: „Unsere Techniker rüsten Baumaschinen aus unserem Mietpark bei Bedarf individuell aus. Sei es auf innerstädtischen oder Baustellen mit besonderen Emissionsanforderungen mit mobilen Rußpartikelfiltern oder eben für die Kampfmittelräumung mit entsprechender Schutzausstattung. Auf kontaminierten Baustellen ist auch der Einbau einer speziellen Kabinenbelüftung möglich.“


Die Storz Verkehrswegebau nutzt den Kettenbagger von Zeppelin Rental derzeit zum Entfernen der Verfüllungen, zur Freilegung von Störstellen und zum Ausbau von Betonfundamenten. Ein Mitarbeiter der Röhll Munitionsbergung ist immer dabei, um bei einem möglichen Fund von Anomalien sofort einzugreifen. Mitte Juli war die Fachkompetenz des Unternehmens dann tatsächlich gefordert: Eine 115 Kilogramm schwere Fliegerbombe wurde bei den Bauarbeiten gefunden, konnte aber problemlos entschärft werden.


Das von den insgesamt acht Mitarbeitern von Storz und den Nachunternehmen am Güterbahnhof ausgebaute Material wird beprobt und je nach Schadstoffbelastung wieder eingebaut oder fachgerecht entsorgt. Die Betonfundamente zum Beispiel werden nach ihrer Zerkleinerung und Aufbereitung als Recyclingmaterial weiterverwendet.


Storz Verkehrswegebau zeichnet bei der Erschließung des neuen Stadtquartiers für den Straßenbau inklusive des Baus von Kanälen und der Wasser- und Fernwärmeleitungen sowie weitere Kabelarbeiten verantwortlich. Es entstehen unter anderem eine Erschließungsstraße im Norden sowie zahlreiche Wege. Auch die  abschließenden Arbeiten wie Asphaltierungen, das Setzen von Randsteinen und vieles mehr übernimmt das Unternehmen. Allerdings muss dazu erst die Bebauung des Geländes abgeschlossen sein.