Den Austausch zwischen Forschung, Wissenschaft und angewandter Praxis stärken, um Innovationen in den Bereichen Brückenbau, Hochbau und Straßenwesen schneller und effizienter umzusetzen – das ist ein erklärtes Ziel des Center Building and Infrastructure Engineering (CBI) auf dem Campus der RWTH (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule) Aachen.
Hierbei setzt das CBI auf interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen aktuell 28 Mitgliedern, den beteiligten Instituten und behördlichen Kooperationspartnern. Mit dabei: Zeppelin Rental. „Im Zuge des letzten Mitgliedertreffens haben wir angeboten, unsere innovativen Verkehrstelematiklösungen im Rahmen einer Exkursion vorzustellen. So stellt beispielsweise die intelligente Wiegeeinrichtung für unsere Kunden eine Möglichkeit dar, die Nutzungsdauer von maroden Brückenbauwerken zu verlängern“, so Thomas Bainsky, Leiter Strategie & Transformation BVS bei Zeppelin Rental.
Vorteile, von denen sich die Teilnehmenden – beispielsweise Vertreter der Autobahn GmbH, der RWTH Aachen und der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) – persönlich überzeugten: Nach einer kurzen Präsentation am Standort Dorsten ging es auf die A3 und die A43, um eine Wechselverkehrsführung beziehungsweise eine Wiegeeinrichtung von Zeppelin Rental in Aktion zu erleben: „Als Forscher ist es im Zuge einer Exkursion spannend zu sehen, was technisch bereits möglich ist und was noch nicht. So identifizieren wir Probleme und Bedürfnisse, die wir dann in konkrete Forschungsfragen übersetzen. Hier hilft auch der direkte Austausch mit den Experten von Zeppelin Rental“, so Dr. Dirk Kemper, stellvertretender Institutsleiter am Lehrstuhl und Institut für Straßenwesen der RWTH Aachen.
Die Wiegeeinrichtung auf der A43 stellt sicher, dass die Strecke zwischen den Autobahnkreuzen Recklinghausen und Herne von keinen Kraftfahrzeugen über 3,5 Tonnen genutzt wird. Hierfür wurden Drucksensoren in die Fahrbahn eingelassen. Während der Durchfahrt mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h erfassen die Sensoren die einzelnen Achslasten. Aus diesen Daten lässt sich später das Fahrzeuggewicht berechnen. Teil der dynamischen Verwiegung – auch als Weigh-In-Motion-System bezeichnet – ist die automatische Ausleitung. Um die Fahrzeuge zielsicher aus dem fließenden Verkehr zu ziehen, werden Hochleistungskameras und Scanner an mobile Portale installiert. Die Funktionalität wurde direkt unter Beweis gestellt: „Während unserer Anwesenheit wurde tatsächlich ein zu schwerer Lkw erfasst und aussortiert“, freut sich Thomas Bainsky.
Nachdem die Wiegeeinrichtung passiert war, ging es weiter zu einer Brücke, von der die Teilnehmenden einen optimalen Blick auf die Wechselverkehrsführung auf der A3 hatten. Diese sorgt dafür, dass der Verkehr trotz Sanierungsarbeiten sicher und flexibel fließt. Dazu wird die sogenannte Wechselspur je nach Verkehrsaufkommen für die Fahrtrichtung freigeben, in der aktuell mehr Fahrzeuge unterwegs sind. Die Umstellung kann per Knopfdruck ohne Personaleinsatz vor Ort ausgeführt werden.
Zurück am Standort Dorsten war es möglich, sich die Funktionsweise der Wechselverkehrsführung ganz aus der Nähe anschauen. Alle technischen Details wurden anhand einer exemplarisch aufgebauten Weiche anschaulich erklärt: „Neben den erlebbaren Lösungen vor Ort war der vielseitige Austausch mit den Teilnehmenden sehr wertvoll. Von der digitalen Planung eines Projektes mit Building Information Modeling bis hin zu der Auswertung und Nutzung von Verkehrsdaten. So können wir sicherstellen, dass unsere Lösungen auch künftig die Kundenanforderungen erfüllen“, resümiert Hilmar Troitzsch, Leiter Forschung & Geschäftsfeldentwicklung bei Zeppelin Rental.