Von A wie Abbauhammer bis Z wie Zählerverteiler
Er ist ein wichtiges Rädchen im Getriebe eines jeden Bauvorhabens und ein essentieller Teil der Baustelleneinrichtung: der Baustrom. Ohne ihn dreht sich kein Kran, fährt keine Transportbühne, brennt in der Containeranlage kein Licht und funktioniert kein elektrisches Gerät. Während beispielsweise im Straßenbau der Bedarf der Verbraucher meist mittels mobiler Stromerzeuger gedeckt werden kann, gestaltet sich dies bei Hochbauprojekten sehr viel komplexer. Aufgrund stromintensiverer Verbraucher wie etwa Kranen werden diese Baustellen in der Regel über einen Feststromanschluss versorgt. Die effiziente Verteilung des Stroms auf dem Baufeld regelt die Elektro-Baustelleneinrichtung. Für einige Teilprojekte am Frankfurter Güterplatz – darunter „The Spin“ – erbringt diese Leistung Zeppelin Rental.
Der Startschuss fiel mit der Planung im August 2017 im Auftrag der GP Con, einem mittelständischen Bauunternehmen und einer 100%igen Tochter des Projektentwicklers Groß und Partner. „Zu Beginn haben wir den Energiebedarf der Verbraucher im gesamten Projektverlauf ermittelt und auf dieser Basis die erforderliche Anzahl der Verteiler sowie die Kabellängen und -querschnitte errechnet, um eine möglichst effiziente Elektro-Baustelleneinrichtung sicherzustellen. Auch die Standorte der Hauptverbraucher wie beispielsweise der Krane oder Kletterlifte sind für eine optimale Stromverteilung natürlich entscheidend“, erklärt Günter Schotsch, technischer Projektmanager bei Zeppelin Rental und unter anderem für die Planung verantwortlich.
Im Januar 2018 wurden in einem ersten Schritt zwei mobile Container-Trafostationen installiert, die die eingehende Mittelspannung von 10.000 auf 400 Volt Niederspannung transformieren. Den Auftrag hierfür erteilte eine Arbeitsgemeinschaft, die die Energie für den Rohbau der Tiefgarage am Güterplatz benötigte. Inzwischen nutzen die bauausführenden Gewerke für die Errichtung des Hochhauses „Eden“, das ebenfalls Teil des neuen Quartiers sein wird, den Strom der einen Miet-Trafostation. Die zweite steht für die GP Con GmbH zur Verfügung.
Für die optimale Stromverteilung auf dem Baufeld von „The Spin“ installierten die Monteure von Zeppelin Rental seit April 2019 bisher knapp 30 Verteilerschränke – angefangen von einem Gruppenverteiler über Krananschluss-, Zähler- und Hauptverteiler bis hin zu Endverteilern – und schlossen sie an die Trafostation an. Über anderthalb Kilometer Kabel inklusive Verlängerungskabel mussten dabei verlegt werden. Während der Betonage der Bodenplatte, die innerhalb von drei Tagen im Schichtbetrieb erfolgte, stellte Zeppelin Rental zudem einen Notdienst für den störungsfreien Betrieb bereit. Weiterhin installierten die Monteure 360 Grad LED-Strahler auf Masten, um die Arbeiten bei Dunkelheit zu ermöglichen.
Inzwischen hat GP Con den Rohbau der ersten sieben Etagen des Hochhauses fertiggestellt. Weitere 25 folgen. Und mit „The Spin“ wächst auch der Umfang der Elektro-Baustelleneinrichtung von Zeppelin Rental. Denn in fast jedem neuen Geschoss des 128 Meter hohen Gebäudes müssen Schleppverteiler installiert sowie die schweren Kabel gelegt und abgefangen werden, um den Ausbaugewerken ausreichend Strom zur Verfügung zu stellen. Dazu kommt die Etagen- und Fluchtwegebeleuchtung.
Seit kurzem fließt dank Zeppelin Rental nicht nur Strom, sondern auch Bauwasser. Aufgrund der Innenstadtlage und der damit einhergehenden beengten Verhältnisse am Güterplatz steht eine zusätzliche Fläche für die Zwischenlagerung von Bauteilen in Frankfurt-Höchst zur Verfügung. Hier wurde Zeppelin Rental von GP Con nicht nur mit der Elektro-Baustelleneinrichtung, sondern auch mit dem Bauwasseranschluss samt Verlegung und Dämmung des Druckrohrs beauftragt. Die dem Bauvorhaben nächstgelegene Mietstation in Mörfelden unterstützt den Bau des „Spin“ ebenfalls. Derzeit sind Kompressoren mit Spitzmeißel und Abbauhämmern, ein Minibagger sowie ein Hochhubwagen aus dem Mietpark im Einsatz. „Auf diese Weise profitiert unser Kunde von zahlreichen Leistungen aus einer Hand“, so Vertriebsaußendienst Wolfgang Müller von Zeppelin Rental, der den Auftrag für Strom und Wasser akquirieren konnte.
Die Etagen 22 bis 31 des Hochhauses „The Spin“ werden künftig als Büros genutzt. In die unteren Geschosse wird ein Hotel einziehen. Die Fertigstellung ist für 2021 geplant.