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Von der Rennstrecke zum Überflieger

430.000 m³ Erdabtrag, 3.900 m Entwässerungs-Sammelleitungen, 7.300 m Mulden-Rigolen-Systeme und neun Brücken – das sind nur ein paar Zahlen, die es im Zusammenhang mit dem Aus- und Umbau des Autobahndreiecks Schwanebeck am nördlichen Berliner Ring zu nennen gibt. Das derzeit größte Bauvorhaben in Brandenburg läuft seit Mai dieses Jahres und soll bis 2013 abgeschlossen sein. Den Großauftrag für die Durchführung der Baumaßnahmen erteilte der Landesbetrieb Brandenburg der ARGE AD Schwanebeck, die aus der Berliner Niederlassung der EUROVIA Verkehrsbau Union GmbH, den Niederlassungen Ingenieurbau und Betonstraßenbau der EUROVIA Beton GmbH sowie der EUROVIA Industrie GmbH besteht. Unterstützt wird die ARGE dabei von Mietmaschinen des Komplettanbieters Zeppelin Rental.

75 Jahre hat das Dreieck Schwanebeck bereits auf dem Buckel. 1936 unter dem Namen „Stettiner Abzweig“ errichtet, stellt es den Knotenpunkt zwischen den Autobahnen A 10 und A 11 sowie einen Bestandteil des transeuropäischen Fernstraßensystems dar. Deutschlandweite Bekanntheit erlangte es – vor allem unter Motorsportfreunden – durch die Nutzung als Rennstrecke „Bernauer Schleife“: Zwischen 1951 und 1973 fanden hier internationale Motorrad- und Autorennen statt.


Nun ist aufgrund der Tatsachen, dass das Verkehrsaufkommen nach der Wiedervereinigung stark anstieg und Prognosen zufolge bis 2025 weiter zunehmen wird, eine Umgestaltung des Dreiecks nötig. Ein Problem der jetzigen Geometrie des AD Schwanebeck ist der knappe Abstand zwischen dem Dreieck und der Anschlussstelle Berlin-Weißensee, der zu Problemen im Verkehrsablauf führt. Die Gefahrenstellen dort sollen vermindert werden. Das Bauvorhaben: der sechsstufige Aus- sowie ein Umbau des Dreiecks in Form eines Kleeblatts mit so genannten Überfliegern. Die A 10 verläuft dann künftig als durchgehende Fahrbahn durch das AD Schwanebeck, die Anschlussstelle Berlin-Weißensee entfällt. Die Bundesstraße B 2 wird von Süden her direkt an die A 10 angebunden, ihre sowie die Anschlüsse der Autobahn A 11 erfolgen dann untergeordnet über Ein- und Ausfahrten. Dazu müssen sieben Brücken neu gebaut, zwei erneuert und eine abgebrochen werden.


Für die Durchführung der Bauarbeiten vertraut die ARGE AD Schwanebeck auf Mietmaschinen von Zeppelin Rental. Gebraucht werden für die Erdbauarbeiten derzeit die Caterpillar-Kettenbagger 330 DLN, 324 DLN, 319 DL und 318 CL sowie der Dozer CAT D6N mit ATS-Steuerung. Die Bagger sind hauptsächlich bei Bodenabtrag, -umlagerung, -einbau sowie -verbesserung im Einsatz: Um die Entwässerung zu gewährleisten, heben Arbeiter mit dem Kettenbagger CAT 319 DL momentan beispielsweise Gräben für die Mulden-Rigolen-Systeme aus und füllen sie mit Kies. Zwar erfolgt die Entwässerung der Fahrbahnen des Autobahndreiecks Schwanebeck durch Versickerung des Regenwassers in angrenzenden Böschungsflächen, dies ist allerdings nicht überall möglich. In Einschnittslagen oder Bereichen, deren Baueigenschaften keine solche Versickerung zulassen, wird auf Mulden-Rigolen-Systeme zurückgegriffen. Das von der Fahrbahn ablaufende Regenwasser wird in eine Mulde geleitet, durchfließt den belebten Mutterboden, der das Wasser reinigt, und wird dann in einer Rigole, einem in Geotextil eingepackten Kieskörper, zwischengespeichert. Von dort versickert es. Auf diese Weise sind keine Regenrückhalte- oder Absetzbecken erforderlich.


Für die zuverlässige Bewegung von Bodenmaterial auf der Großbaustelle sorgt der Dozer CAT D6N mit ATS-Steuerung. Die Maschine ist von Zeppelin Rental mit dem ecoRent-Siegel ausgezeichnet – dies bedeutet, dass sie nachweisbare Umweltvorteile aufweist. Der Grund: Ihre ATS-Steuerung macht sie besonders effizient. Eine ATS-Totalstation bestimmt millimetergenau die Schildposition – durch diese Höhengenauigkeit werden Korrekturfahrten und damit auch ein überflüssiger Schadstoffausstoß vermieden.