Wie sozial ist Berlin?
Für das Gelingen der Aktion war der Radiosender allerdings auf mehr angewiesen als nur die Wohltätigkeit der Berliner Bevölkerung. Denn Tolga und Marie benötigten fünf Tage lang eine temporäre Unterkunft mit Dusche und WC. Dieser Auftrag wurde an die Projektabteilung Raumsysteme von Zeppelin Rental herangetragen. In ausführlichen Gesprächen informierte Kundenberater Thomas Krüger über die vielfältigen Raumlösungen, die das Unternehmen bietet. Ebenso zeigte er Möglichkeiten auf, welche über die Bereitstellung des geforderten Unterkunfts- und Sanitärcontainers hinausgingen.
„Wir haben anhand einiger Beispiele verdeutlicht, wie die Raummodule für das Experiment aufgewertet werden können und unserem Kunden auf diese Weise einen Vorteil bieten“, erzählt Krüger. So schlug er vor, auf die beiden Container eine über eine Außentreppe zugängliche Dachterrasse aufzusetzen sowie durch die Anbringung von Fahnenmasten einen zusätzlichen Werbekanal für den Radiosender zu schaffen. Der Veranschaulichung dienten von Zeppelin Rental angefertigte 3-D-Zeichnungen. Beim Kunden stießen die Ideen auf große Zustimmung. „Das fachliche Know-how, die Kreativität sowie die unzähligen Gestaltungsmöglichkeiten, die Raummodule bieten, haben uns überzeugt“, so Mandy Keil, Projektassistentin der vom Radiosender beauftragten Kommunikationsagentur Potential.
Und so ging es an die Umsetzung des Projekts. In der eigenen Fertigungshalle in Berlin-Hohenschönhausen wurde ein Wechselwandcontainer mit einer Front und zwei Seiten aus Glas inklusive Fensterelementen versehen sowie der Dusch-/WC-Container vorbereitet. Im Anschluss folgte der Transport zum Washingtonplatz am Berliner Hauptbahnhof, wo die KISS-FM-Aktion stattfinden sollte. Dort stellten die Monteure von Zeppelin Rental die Raummodule und setzten die Dachterrasse samt 16-stufiger Außentreppe auf.
Außerdem verlegten sie die Wasser- und Abwasserleitungen, schlossen sie an das Versorgungsnetz an und überbauten sie mit begehbaren Rampen. So wurde allen Besuchern der Aktion ein sicherer und ungehinderter Zugang ermöglicht. Zusätzlich stattete Zeppelin Rental die Anlage mit einer Bodenschürze in Form einer umlaufenden Lochblechblende aus. Als letztes erfolgte der Anschluss an die örtliche Stromversorgung. Denn selbstverständlich moderierten Tolga und Marie während ihres gesamten Aufenthalts live aus dem Container und dokumentierten das gesamte Geschehen mittels Webcam auf ihrer Homepage.
Im Inneren der Container sollte sich ausschließlich eine Heizung befinden. Denn für alles andere – so zumindest die Hoffnung – würden ja die spendenfreudigen Berliner sorgen. Und so war es dann auch. Neben Zahnbürsten, Leckereien von Pizza bis Muffins, einer Playstation, Kleidung wie Morgenmantel oder Socken befanden sich sogar eine Couch, Sitzsäcke und ein Kickertisch unter den milden Gaben.
Dank der verglasten Fronten konnten die Besucher jederzeit einen Blick ins Innere des Containers werfen, ihre Spenden durch die Fenster reichen und die Moderatoren samt ihrer zum Teil prominenten Talkgäste beobachten. Einige Interviews fanden auch auf der Dachterrasse statt. Nach den fünf Tagen, in denen Tolga und Marie von den Berlinern bestens umsorgt wurden, gingen die Sachspenden an wohltätige Organisationen.