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Zeppelin Rental in der Loop

LSR, OGE und PPS – all diese Abkürzungen haben eines gemeinsam: Ausgeschrieben haben sie mit Erdgas zu tun. Denn auf etwa 67 Kilometern Länge ist im Norden Bayerns und dem angrenzenden Hessen die Loopleitung Sannerz-Rimpar (LSR) entstanden, eine neue Erdgasfernleitung.

Auftraggeber war die Open Grid Europe GmbH (OGE) aus Essen. Für die Bauausführung in Los 1 zeichnete die ARGE LSR unter der Führung der PPS Pipeline Systems GmbH verantwortlich, für Los 2 die Unternehmensgruppe Friedrich Vorwerk. Zeppelin Rental unterstützte das Projekt mit zahlreichen Mietmaschinen, -geräten und Fahrzeugen.

Nachdem im Winter die Untersuchungen des Kampfmittelräumdienstes sowie der Archäologen durchgeführt worden waren, erfolgte der eigentliche Baubeginn Anfang März 2012. Vom Örtchen Weickersgrüben aus startete die ARGE LSR Los 1 mit dem Bau der Erdgaspipeline in Richtung Sannerz im Norden, die ARGE LSR Los 2 nach Rimpar im Süden. Die Trasse, deren Verlauf in einer etwa dreijährigen Planungsphase von einem Projektteam der Open Grid Europe in Abstimmung mit den zuständigen Behörden, den Trägern öffentlicher Belange und den betroffenen Anwohnern festgelegt worden war, führt weitgehend parallel zu einer bereits bestehenden Erdgastransportleitung der Open Grid Europe. Die Leitung verläuft überwiegend über landwirtschaftliche Flächen, durch Wald, überwindet zahlreiche Gefälle und Anstiege, quert sieben unterschiedlich große Gewässer, vier befahrene Bahnstrecken und zahlreiche Straßen.

Insgesamt besteht die Ferngasleitung aus rund 3800 je ca. 7,5 Tonnen schweren einzelnen Stahlrohren mit einem Durchmesser von etwa einem Meter, die nach dem Abschieben des Mutterbodens an Ort und Stelle abgelegt und zu einem Strang zusammengeschweißt wurden. Anschließend kamen Baumaschinen von Zeppelin Rental ins Spiel. „Für den Aushub des Rohrgrabens waren unter anderem unsere Kettenbagger CAT 329 DLN und CAT 336 DLN im Einsatz“, so Volker Josef, Leiter der betreuenden Mietstation von Zeppelin Rental in Würzburg. Bevor die Rohre mit Hilfe von CAT Rohrlegern abgesenkt wurden, folgte eine eingehende Untersuchung. Nicht nur die Schweißnähte mussten mit Hilfe von Röntgenbildern und Ultraschallaufnahmen auf Risse oder Fehler kontrolliert werden, auch die Kunststoffumhüllung der Rohre unterlagen einer eingehenden Prüfung. „Sobald die Prüfer die Freigabe erteilt haben“, erklärte Benedikt Schlusemann, Trassenplaner bei der Open Grid Europe, „wurden die Schweißnähte umhüllt und der Rohrstrang in den Graben abgesenkt.“

Anschließend wurde der vorher ausgehobene Boden gebrochen und gesiebt in den Graben eingebracht und verdichtet. „Hier halfen uns unter anderem Rüttelstampfer und Vibrationsplatten sowie ein Walzenzug CAT CS 433E und zwei Grabenwalzen TRC 86 F von Zeppelin Rental“, so Henning Büter, Baumaschinenmeister von PPS Pipeline Systems. Nach der Verfüllung des Rohrgrabens wurde dann der Mutterboden wieder aufgetragen und rekultiviert.

Soweit die Theorie. Denn in der Realität gab es einige echte Herausforderungen zu meistern. So musste die Pipeline beispielsweise in rund 22 Metern Tiefe unter einer Bahnlinie bei der Ortschaft Mottgers hindurchgeführt werden. Um Materialien und Arbeiter, die in der Tiefe mit Hilfe des Microtunnelverfahrens bohrten, sicher in die etwa 24 mal 10 Meter messende Baugrube zu befördern, installierte Zeppelin Rental einen Bauaufzug GEDA 500Z/ZP mit einer Tragfähigkeit von bis zu 500 kg. „Hier konnten wir wieder einmal zeigen, dass wir auch in diesem Bereich Spezialisten sind“, so Volker Josef von Zeppelin Rental.

Insgesamt rund 125 Millionen Euro betrug die Investitionssumme für die Erdgasfernleitung, 400 Arbeiter waren in Hochzeiten im Einsatz. Nun strömt das Gas mit einem Betriebsdruck von bis zu 100 bar durch die Leitung.